Was ist der Unterschied zwischen einer Hauptsaison und einer Nebensaison?
Erfahrene langjährige Vermieter kennen die Antwort bereits – Neulinge können es sich vorstellen. Die Hauptsaison liegt in den großen Ferienzeiten und in den Zeiten in denen die Gäste tatsächlich verreisen wollen. Diese Zeiten sind über den Sommer von etwa Juni bis September und von Mitte Dezember bis Anfang Januar. Das Wetter ist ideal, die Vielfalt der kulturellen Highlights ist an Ihrem Höhepunkt. In der Hauptsaison müssten Sie sich anstrengen NICHT gebucht zu werden.
Die Nebensaison ist weniger begehrt. Diese kommt nur für Personen in Frage die nicht an Hauptreisezeiten gebunden sind und auch die touristische Unterhaltung ist meist etwas schläfrig. Das Herbst und Frühlingswetter lädt auch nicht gerade dazu ein seinen verregneten Sonntag in einer fremden Wohnung verbringen zu müssen.
Im Grunde gibt es eine weitere Saison oder sogar zwei. Die Zwischensaison – auch aufteilbar in Vorsaison und Nachsaison. Die Zwischensaison liegt – wie es der Name sagt – zwischen den beiden Saisons. Personen die nicht an die Ferienzeiten gebunden sind können hier die Orte und lokalen Veranstaltungen erkunden, ohne dass sie von Massen bedrängt werden. Die Zwischensaison liegt also auch von den kargen Nebensaisons und den frequentierten Hochsaisons in der moderaten Mitte.
Tipps zum Ausfüllen des Buchungskalenders in der Nebensaison
Ihre Region wird auch in der Nebensaison gebucht, nur eben nicht bei Ihnen. Zumindest nicht ausschließlich. Daher ist die einfache Antwort darauf, wie sie mehr Buchungen bekommen: Seien Sie besser als die Anderen.
Seien Sie konkurrenzfähig
Menschen vergleichen. Viel. Wenn Ihre Ferienwohnung teurer ist als die anderen Wohnungen, dann sollte sie besser auch deutlich mehr bieten als die anderen Wohnungen. Überlegen Sie sich, ob Sie die Zimmerpreise Ihres Ferienobjektes signifkant reduzieren, um in der Masse hervorzustechen. Wenn Sie ein besonderes Kernelement in Ihrer Wohnung haben, dann zeigen Sie dieses bereits auf den ersten Bildern, um auch hier aufzufallen.
Halten Sie Kontakt zu Ihren Gästen
Dieser Punkt benötigt etwas mehr Vorbereitung. Fragen Sie Ihre Gäste während Ihres Aufenthaltes nach Ihrer E-Mail und holen Sie sich die Erlaubnis ein, diese zu kontaktieren. Also: Setzen Sie einen Newsletter auf. Berichten Sie Stammgästen von Neuerungen in Ihrer Wohnung, von Events während der Nebensaison und bieten Sie den Gästen evtl. einen Preisnachlass für erneute Buchungen an.
Gäste die zufrieden waren kommen gerne wieder.
Werben Sie mit lokalen Events
Hier setzt man natürlich voraus, dass Sie eine Website besitzen. Schreiben Sie einen Beitrag (etwa 1000 Worte) über lokale Events die während der Nebensaison stattfinden. Haben Sie ein weit bekanntes Foodfestival bei sich? Gibt es eine Laternenwanderung durchs Watt? Spielt Scooter in der Berghütte nebenan? Sichern Sie sich Buchungen durch Information.
Weisen Sie Doppelbuchungen oder Doppelanfragen nicht ab
Zwei Gäste fragen für den gleichen Zeitraum an? Sagen Sie einem der Gäste nicht einfach ab. Bieten Sie ihm eine Alternative. Dem Gast hat ihre Ferienwohnung gefallen, vielleicht will er diese zu einem späteren Zeitpunkt doch besuchen? Auch wenn man in Zeiten fest eingetragener Urlaubszeiten wenig Erfolgsprognosen darauf hat, lohnt sich der Versuch. Auch wenn nur einer von zehn darauf reagiert.
Geschwindigkeit ist der Schlüssel
Wer Urlaub bucht möchte möglichst direkt eine Zusage. Die Auswahl des richtigen Objektes kann nervig sein und wenn man sich dann festgelegt hat, möchte man auch eine Zusage. Lassen Sie Ihre Gäste nicht warten, im schlimmsten Fall haben diese mehrere Anfragen an unterschiedliche Wohnungen geschickt und nehmen die Erste an, die zusagt. Seien Sie Erster!
Anreise nur am Wochenende?
Es hat sich für Sie bewährt, dass Ihre Gäste stets nur am Samstag anreisen dürfen. Verstehe ich, damit wird der Arbeitsaufwand planbar. Allerdings hält es viele spontane Bucher davon ab Ihre Unterkunft zu buchen. Ist Ihre Unterkunft ab Samstag buchbar und der Gast möchte Freitag anreisen, wird Ihr Objekt in den meisten Portalen gar nicht erst angezeigt. Auch wenn Sie durchaus variabel darin wären.
Gleiches gilt hier für die Mindestaufenthaltsdauer. Verkürzen Sie die Mindestaufenthaltsdauer auf wenige Tage. Auch wenn Sie die Gäste möglichst mindestens 5 Tage in Ihrer Unterkunft halten wollen, sind viele Gäste nur für ein Wochenende gewillt zu kommen. Sei es jetzt für den Besuch der Tante, eines lokalen Events oder auch nur als Wochenendtrip.
Bonus: Kennen Sie Ihre Zielgruppe
Sie sollten Ihre Zielgruppe kennen, wie bereits hier angeteasert. Aber ist Ihre Zielgruppe in der Nebensaison die gleiche? Beispiel: Mallorca ist in den Sommermonaten eine reine Partymetropole und auch mit ihrer leicht abgelegenen Unterkunft erreichen Sie Partygäste. In der Nebensaison, in der Partys nicht Gang und Gebe sind, erreichen Sie evtl eher Wanderer, die die Schönheit der Insel wertschätzen, statt der Eimer-Sangrias.
Sollte Ihre Zielgruppe sich unterscheiden, dann ändern Sie zur Nebensaison Ihren Beschreibungstext und tauschen Sie die Fotos durch den Wünschen der Gäste entsprechende Motive aus.
Gefahr: Überbuchungen und Doppelbuchungen
Doppelbuchungen können schnell passieren. Gerade wenn man
- sein Objekt in mehreren Portalen auflistet,
- das Objekt mehrfach auflistet,
- Stammgäste oder auch Langzeitgäste hat
- und wenn der Gast nicht rechtzeitig auscheckt – oder zu früh ankommt.
Die ersten 3 Punkte sind allerdings einfach zu klären: Pflegen Sie Ihren Buchungskalender. Nutzen Sie einen Channelmanager um alle Portale zu synchronisieren oder nutzen Sie sogar einen Service wie den von NORD-APART. Der Vorteil solcher Ferienunterkunftsverwaltungen liegt darin, dass diese das Rechnungswesen komplett übernehmen und auch die meisten Gastanfragen selbständig klären können. Ihr Objekt wird in über 24 Portalen aufgelistet und besitzt nur einen einzigen Buchungskalender. ACHTUNG: Buchen Ihre Gäste direkt bei Ihnen, müssen Sie die Zeiten im Belegungkalender als belegt melden. Achten Sie bei der Wahl Ihres Partners auch darauf, wie viele Wochen Sie Ihren Kalender kostenfrei belegen dürfen.
Der Gast checkt nicht rechtzeitig aus? Berechnen Sie Ihm das!
Der Gast kommt zu früh und die Wohnung ist noch nicht geputzt? Heißen Sie ihn Willkommen, erwähnen Sie dass die Wohnung noch nicht fertig ist und bitten Ihn sich direkt ein wenig die Stadt anzusehen.
Beide dieser Situationen sind unangenehm und können bei unangenehmen Gästen zu Verärgerung führen. Die ideale Lösung hierfür wäre ein Karenztag. D.h. dass die Wohnung erst ab Sonntag wieder gebucht werden kann, wenn der Gast am Samstag morgen auszieht.
Fazit: Flexibilität im Vermietungs-Geschäft
Sie sehen selber: Diese Maßnahmen umzusetzen ist nicht schwierig und sie könnten einige dieser Punkte an nur einem Tag umsetzen. Der große Nachteil hier ist wieder die aufgewendete Zeit. Kürzere Aufenthalte, flexible Anreisetage sorgen für deutlich mehr KURZE Buchungen. Die Gäste wollen natürlich hereingelassen werden und auch die Abnahme muss getan werden. Wenn Sie jedoch bereit sind die extra Arbeit auf sich zu nehmen, können Sie schon bald mit einem gefüllten Buchungskalender – auch in der Nebensaison strotzen!